Immer wieder treffen im Schulsekretariat Fragen ein, wann dann jetzt die Meisterausstellung sei - traditionsgemäss fand diese bis 2019 Ende Juli in der Nähe von Innsbruck statt. Die letzten beiden Jahre waren Ausstellungen dieser Grösse nicht möglich. Die Meisterwerke der letzten beiden Meisterprüfungen konnte man sich deshalb nur in Reportagen online und in den Fachzeitschriften ansehen.

Neuer Terminplan

In den letzten zwei Jahren wurde auch offensichtlich, dass es in Zeiten wie diesen etwas mehr Spielraum im Terminplan braucht. Deshalb haben die aktuellen Meisterklassen in Wangen (CH) und in Innsbruck (A) ihre Ausbildung im Januar 2022 respektive im April 2022 begonnen und werden ihre Meisterprüfung erst nächstes Jahr ablegen. Somit gibt es erst im Sommer 2023 wieder eine Ausstellung von Meisterwerken in der Nähe von Innsbruck.

Meisterwerke in China

Also keine Meisterprüfung im 2022? Doch, aber eine, die ziemlich weit weg stattfand, nämlich an der AoF-Partnerschule in Kunming/China. In einer grossangelegten Ausstellung zeigte die AoF-Meisterklasse Kunming einer breiten Öffentlichkeit ihre Meisterstücke.

Vorausgegangen ist dieser Ausstellung eine intensive Ausbildungsphase. Innerhalb von 2 Jahren absolvierten die 29 Absolventinnen und Absolventen 11 Blockkurse, dazwischen galt es zahlreiche Vertiefungsaufgaben zu lösen.

Speziell auf Asien zugeschnitten

Die Ausbildung an der AoF-Partnerschule in Kunming, China, unter der Leitung der Meisterfloristin Lili Jing, ist speziell auf die asiatischen Länder zugeschnitten und bietet in äusserst kompakter Weise eine umfassende Aussbildung auf hohem Niveau.

Da es in China keine fachliche Grundausbildung in Floristik gibt, wurde der Lehrgang entsprechend mit Elementen des Starter-Lehrganges Florist/in auf 2. Bildungsweg ergänzt, aufbauend auf dieser fachlichen Basis erfolgt dann ein fliessender Übergang in die Meisterausbildung.

Anspruchsvoll

Die Folge ist eine vollgepackte Ausbildung, welche sowohl für die Absolventinnen und Absolventen sowie auch für die Referenten äusserst anspruchsvoll ist. Denn zwischen den 11 Blockkursen gilt es auch Vertiefungsaufgaben zu machen. Um diese zu erledigen, scheuen die Absolventinnen und Absolventen teilweise keine Mühen und sind mehrere Wochen intensiv mit ihren Werkformen beschäftigt.

Internationale Referenten

Der Wissensaustausch erfolgt international, so werden mehrere Fachlehrer der AoF nach Kunming/China entsendet, zum Beispiel Meisterflorist Christian Altendorfer, welcher die Themenfelder der Gebinde und Hohlkörper lehrte oder die Meisterfloristen Evelyn Kühr und Bernhard Lakonig, welche die Inhalte rund um die Hochzeits- und Trauerfloristik vermittelten.

Die Leiterin der AoF-Partnerschule in Kunming, Lili Jing, hat ihre Meisterausbildung an der AoF-Meisterschule bei Nicole von Boletzky in Innsbruck absolviert. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gestalterisch-floristische Lehre ihrer Meisterin als eine neue Kultur nach China zu tragen – also den gestalterischen Anspruch der eigenen Schöpfung anstelle des in Asien eher verbreiteten reinen Reproduzierens.

Der erste Meisterlehrgang in Kunming fand im Sommer 2022 in der grossangelegten Meisterausstellung seinen würdigen Abschluss.